Employer Branding: Definition, Ziele, Methoden, Beispiele in 2023

Lesezeit: 12 Minuten

In der heutigen Arbeitswelt reicht es nicht mehr aus, ein attraktives Gehalt und gute Arbeitsbedingungen zu bieten, um die top Talente gewinnen und halten zu können . Eine starke Arbeitgebermarke und Employer Branding ist heute ein wichtiger Faktor, um das Interesse potenzieller Bewerber zu wecken und bestehende Mitarbeiter weiterhin zu motivieren und von Wechselwünschen „abzuhalten“.

In diesem Artikel werden wir uns eingehend mit der Defintion von Employer Branding, dem Konzept, den Zielen, Methoden, der Messbarkeit und Beispielen befassen. Gleichzeitig werden wir darlegen, wie erfolgreiches Employer Branding auch Ihnen dabei helfen kann, ihre Ziele im War for Talents zu erreichen. 

Definition Employer Branding

Beim Employer Branding (zu Deutsch: Arbeitgebermarkenbildung) handelt es sich um den Prozess der Bildung und Etablierung einer positiven und attraktiven Arbeitgebermarke (Employer Brand), mit dem Unternehmen ihr Profil als Arbeitgeber schärfen. 

Dabei werden z.T. Maßnahmen aus dem klassischen Marketing eingesetzt und um spezielle Maßnahmen erweitert, um das Image als Arbeitgeber positiv zu beeinflussen.

Bei der Arbeitgebermarkenbildung lässt sich zwischen internem und externem Employer Branding unterscheiden. Internes Employer Branding bedeutet, dass das Unternehmen seine eigene Arbeitgebermarke nach innen trägt, indem es beispielsweise auf ein gutes Betriebsklima und gute Arbeitsbedingungen achtet oder Aus- und Weiterbildungsprogramme anbietet. Externes Employer Branding richtet sich nach außen und an potenzielle Bewerber sowie Kunden und soll das Image als Arbeitgeber positiv beeinflussen.

Geschichte

Eingeführt wurde der Begriff Employer Branding 1996, von Tim Ambler und Simon Barrow. Das Hauptproblem, welches Employer Branding bekämpft, ist der Kontrollverlust über das eigene Image beim Arbeitnehmer. Mit der Verbreitung des Internets ist es zunehmend leichter geworden, anonym und ohne ernsthafte Konsequenzen befürchten zu müssen, die eigene, unter Umständen oft falsche Meinung, kund zu tun.

Employer Branding in der digitalisierten Welt

Das Internet und neue Medien bieten zahlreiche Möglichkeiten, das Image des eigenen Unternehmens bei potentiellen Arbeitnehmern gezielt zu verbessern. Etablierte Plattformen wie Kununu und Xing bieten Arbeitgebern Möglichkeiten, sich Feedback von Ihren Mitarbeitern einzuholen und an ihrer Arbeitgebermarke zu arbeiten. 

Bei der Präsentation des Unternehmens in der digitalen Welt geht es jedoch nicht darum, den potentiellen Kandidaten ein unrealistisches Bild oder gestelltes Image zu vermitteln. Im Wesentlichen sollen stattdessen das Alleinstellungsmerkmal und die einzigartige Kultur vermittelt werden.

Denn Employer Branding ist auch Teil einer konsequente Umsetzung der als positiv propagierten Aspekte. Nur so kann die Zufriedenheit aller Mitarbeiter gesteigert und das positive Image des Unternehmens durch Weiterempfehlung gestärkt werden.

So kann beispielsweise ein positives Arbeitgeberimage dazu führen, dass sich Arbeitnehmer für ein Unternehmen entscheiden, bei dem sie ein vergleichsweise geringeres Gehalt erhalten. Auch CSR (Corporate Social Responsibility) spielt bei der Arbeitgeberwahl für Jobsuchende eine immer stärkere Rolle. Vor allem bei Generation Z können Sie als Arbeitgeber mit Nachhaltigkeit und sozialer Verantwortung stark punkten.

Ziele von Employer Branding

Die Ziele von Employer Branding sind Stärkung der Arbeitgebermarke, Gewinnung von neuen Mitarbeitern und die Bindung von aktuellen Mitarbeitern. Folgend gehen wir auf jeden einzelnen Punkt ein:

Bild: Ziele Employer Branding IT-Talents.de

Stärkung der Arbeitgebermarke

Das wesentliche Ziel von Employer Branding ist es, das Profil des Unternehmens als Arbeitgeber zu schärfen und vorteilhaft dar zu stellen. Meister des Employer Brandings sind z.B. Google oder Apple. 

So bietet beispielsweise Google Deutschland den Mitarbeitern eine vollständige Lebenswelt und attraktive Büroräume, die zum Nachdenken anregen und das Wohlbefinden fördern. Es gibt eine riesige Vielzahl an Entwicklungsmöglichkeiten und Möglichkeiten zu Selbstverwirklichung. Natürlich haben die wenigsten Betriebe die finanziellen Möglichkeiten von Google, aber Ansätze davon lassen sich mit jeden Budget realisieren.

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Gewinnung von Mitarbeitern

Um neue Fachkräfte einzustellen und am Arbeitsmarkt konkurrenzfähig zu bleiben bzw. zu werden, ist es notwendig, dass das eigene Unternehmen dem Mitarbeiter einen Mehrwert biete, sei es durch ein hohes Gehalt oder eine positive Atmosphäre. So wäre es beispielsweise möglich, Förderangebote für Mitarbeiter zur Verfügung zu stellen, so dass sie sich beruflich weiterentwickeln und verwirklichen können.

Zudem ist es wichtig, sich frühzeitig mit dem Nachwuchs zu vernetzen und interessante Kandidaten direkt an das eigene Unternehmen zu binden. Ein regelmäßiger Austausch und Kontakt noch während des Studiums / der Ausbildung ist hier unabdingbar. Schauen Sie sich hierzu am besten das Konzept der Talentpools an. So macht es Sinn, sich mit frühzeitig Nachwuchskräften zu vernetzen und aktiv am Arbeitsmarkt aufzutreten, ehe der „Nachwuchs“ selbst aktiv am Bewerbermarkt wird. Fangen Sie daher rechtzeitig mit dem Aufbau Ihres eigenen Talentpools an!

Machen Sie bereits unter Nachwuchskräften mit einer attraktiven Arbeitgebermarke auf sich aufmerksam!

Da die Vereinbarkeit von Privatleben und Job oftmals einen hohen Stellenwert bei Kandidaten hat, ist es sinnvoll, Maßnahmen zur „Work-Life-Balance“ wie Homeoffice oder flexible Arbeitszeiten gezielt zu bewerben. Wie eingehend erwähnt, wird CSR (Corporate Social Responsibility) eine immer größere Rolle bei der Arbeitgeberwahl spielen. Arbeitgeber, die keine gesellschaftliche Verantwortung übernehmen, werden in der Zukunft einen klaren Wettbewerbsnachteil haben.

Bindung von Mitarbeitern

Um aktuelle Mitarbeiter zu halten, gilt es, ihnen die Arbeit so angenehm wie möglich zu gestalten. Eine repräsentative Umfrage der Stack-Overflow Entwickler Studie hat ergeben, dass 73% aller Mitarbeiter zufrieden sind. Das klingt zunächst gut, doch zwölf Prozent geben an, aktiv auf Arbeitssuche zu sein und ganze 61% der Befragten sind offen für neue berufliche Herausforderungen.

Über die Hälfte aller IT Fachkräfte wäre also dazu bereit, bei einem lukrativen Angebot weiterzuziehen. Eine erschreckende Vorstellung für die meisten Arbeitgeber. Es wird also allerhöchste Zeit, dem mit gezielten Employer Branding Maßnahmen vorzubeugen und die Arbeitgebermarke zu verbessern.

Wie kann Employer Branding umgesetzt werden?

Analyse von Status Quo

Um eine erfolgreiche Arbeitgebermarke aufzubauen, müssen Sie zunächst verstehen, wie sie aktuell wahrgenommen werden. Dazu können verschiedene Methoden wie Mitarbeiterbefragungen, Social-Media-Analysen oder externe Bewertungsplattformen wie Xing und Kanunu genutzt werden.

Definition der Unternehmenskultur und -werte

Eine starke Arbeitgebermarke sollte auf einer klaren Definition der Unternehmenskultur und -werte basieren. Sie müssen sich fragen, welche Werte ihnen wichtig sind und welche Unternehmenskultur Sie pflegen möchten. Wichtig ist dabei, dass die definierten Werte und die Unternehmenskultur nicht nur auf dem Papier stehen, sondern auch tatsächlich gelebt werden. Eine authentische Darstellung und Umsetzung der Unternehmenskultur und -werte ist essentiell für ein erfolgreiches Employer Branding.

Vermeiden Sie Papierkultur, sonst drohen Sie sich lächerlich zu machen!

Entwicklung einer Employer-Branding-Strategie

Aufbauend auf der Analyse und Definition der Unternehmenskultur und den Werten kann nun eine Employer Branding Strategie entwickelt werden. Hier sollten Maßnahmen festgelegt werden, die das Unternehmensimage verbessern und das Interesse potenzieller Bewerber wecken. 

Dazu gehören beispielsweise die Gestaltung der Karriereseite, die Erstellung von Inhalten für Social-Media-Kanäle oder die Teilnahme an Arbeitgeberrankings und -bewertungen. Eine Vielzahl an Tipps und Maßnahmen folgen weiter unten im Beitrag.

Implementierung der Strategie

Die durchgeführten Maßnahmen sollten regelmäßig überprüft und angepasst werden, um sicherzustellen, dass sie wirksam sind und die gewünschten Ergebnisse erzielen. Wie Employer Branding gemessen werden kann, folgt weiter auch weiter unten im Beitrag.

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8 Tipps und Maßnahmen für Ihr Employer Branding

Folgend finden Sie acht Tipps uns Maßnahmen, mit denen Sie ihre Arbeitgebermarke stärken, neue Mitarbeiter für ihr Unternehmen begeistern und gleichzeitig die Bindung zu ihren aktuellen Mitarbeitern stärken können.

Tipps für Employer Branding

Employee Advocacy fördern

Employer Branding beginnt immer bei Ihren derzeitigen Mitarbeitern. Nach der Strategie des Employee Advocacy sind diese im Idealfall Ihre besten Botschafter. Ihnen das richtige Umfeld für beruflichen Erfolg zu bieten, ist für den Aufbau einer starken Arbeitgebermarke von entscheidender Bedeutung. 

Teilen Sie die Ansichten und Meinungen aktueller Mitarbeiter zu Ihrem Unternehmen mithilfe von Videos oder Zitaten und posten Sie sie auf Ihrer Website und in sozialen Medien. Diese authentischen Meinungen zeigen zukünftigen Kandidaten, dass Sie als Arbeitgeber der richtige Ort sind, um Karriere zu machen, und motiviert sie, sich auf mögliche offene Stellen zu bewerben. 

Employee Advocacy ergänzt zudem die Active Sourcing Methoden von Unternehmen durch eine positive Wahrnehmung in der Öffentlichkeit.

Karrierechancen aufzeigen

Die Talente von heute erwarten die Möglichkeit, sich beruflich weiterzuentwickeln, neue Fähigkeiten zu erlernen und bestehende Fähigkeiten zu verfeinern. Sie sollten darauf vorbereitet sein, diese Erwartungen zu erfüllen. Um den Appetit auf Karriere und Lernen zu stillen, sollten Sie die sich ständig weiterentwickelnde Weiterbildungs-Landschaft nutzen, da sie den Mitarbeitern die Möglichkeit bietet, in ihrer eigenen Zeit zu lernen und zu wachsen. Initiativen, die übertragbare Qualifikationen und damit Möglichkeiten zur beruflichen Weiterentwicklung bieten, wie z. Bsp.  professionelle Zertifizierungen, erhöhen die Arbeitgeberattraktivität und dessen Angebote.

Eine positive Candidate Experience schaffen

Eine gute Erfahrung von Bewerbern mit Ihrem Unternehmen sowie eine positive Candidate Experience, führt zu Empfehlungen und stärkt die Arbeitgebermarke. Deshalb darf dies bei den Maßnahmen im Employer Branding nicht fehlen! Denn selbst wenn sie keine Mitarbeiter sind oder werden sollten, können sie sich dennoch eine Meinung über eine Organisation oder einen Arbeitgeber bilden und diese mit Freunden und Kollegen teilen.  Sie sollten sich deshalb folgende Fragen stellen: 

  • Ist der Bewerbungsprozess unkompliziert, im Idealfalls sogar spannend, unterhaltsam?
  • Erhalten Bewerber zeitnahe Rückmeldung und nützliches Feedback?
  • Wie innovativ und professionell sind alle Ebenen des Bewerbungsprozesses gestaltet?
  • Nutzen wir zeitgemäße Active Sourcing Methoden?

Achten Sie penibel darauf, jedem Bewerber eine Rückmeldung zu geben. Niemand mag es geghostet zu werden!

Eine offene Feedbackkultur leben!

Sie können nicht steuern, was die Leute online über Ihr Unternehmen sagen, aber Sie können steuern, wie Sie auf die genannte Kritik reagieren. Zudem können Sie mit Maßnahmen selbst dafür Sorge tragen, dass das Feedback positiv ausfällt. Nutzen Sie in jedem Fall das Feedback, das Sie intern sowie extern erhalten, um Ihre Arbeitgebermarke zu stärken.

Dabei kann sogar harsche Kritik hilfreich sein. Wenn zum Beispiel frühere Kandidaten negative Erfahrungen über den Social-Recruiting-Prozess teilen, sollten Sie Ihre Personaler in Active Sourcing Methoden schulen.  Auch wenn Feedback hart und/oder unhöflich sein kann, legen Sie Wert darauf, auf negative Bewertungen und Kommentare mit Respekt und Einfühlungsvermögen zu antworten. Natürlich sollte die Feedbackkultur auch nternehmensintern gefördert werden. Nur wenn Schwächen offen und angstfrei angesprochen werden, können Sie erkannt und ausgemerzt werden.

Gemeinnützigkeit leben und kommunizieren

Soziale Projekte, die sich gut mit Ihrer Arbeitgebermarke in Verbindung bringen lassen, sind hervorragende Mittel für erfolgreiches Employer Branding. Finden Sie solche Projekte und engagieren Sie sich durch Spenden oder Volunteering-Maßnahmen. Ist ihnen der lokale Bezug wichtig, wählen Sie ein Projekt innerhalb Ihrer Stadt oder Kommune.

Sehen Sie sich als Vorreiter für nachhaltiges Wirtschaften, beteiligen Sie sich an Projekten mit Bezug zur nachhaltigen Nutzung von Ressourcen oder zum Umweltschutz. Auf diese Weise erzeugen Sie ein Wir-Gefühl, festigen den Teamgeist und machen sich für aktuelle und zukünftige Kandidaten greifbar, fast menschlich.  Die gelebte Gemeinnützigkeit ergänzt das Employer Branding des Unternehmens durch positive öffentliche Wahrnehmung.

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Ihren Mitarbeiter Vorteile bieten

Mitarbeiterbenefits tragen dazu bei, Mitarbeiter anzuziehen, zu motivieren und zu binden. Dabei müssen sie nicht so teuer oder extravagant sein wie etwa Googles unglaublicher Campus und zahlen auf Ihre Arbeitgebermarke ein. Fragen Sie sie einfach, welche Benefits Ihre Mitarbeiter gerne hätten und schauen Sie sich bei Ihren Marktbegleitern um. 

Ist das Gras in Nachbars Garten ist immer grüner? Welche Benefits bieten Ihre Marktbegleiter an?

Ideen könnten Gesundheitsmanagement, digitaler Essenszuschuss, ein Mobilitätsbudget, flexible Arbeitszeiten, Gewinnbeteiligungen, Zuschuss bei den Betreuungskosten der Kinder (manche unternehmen bieten sogar eigene Kitas an!), Jobrad, Corporate Benefits, Jobticket oder ein Sport- und Fitnessangebote sein. 

Kommunizieren Sie die wichtigsten Benefits unbedingt in Ihre Stellenanzeigen. Gleichzeitig sollte die Kommunikation dieser Benefits in auch in alle Active Sourcing Methoden eingeflochten werden.

Vereinbarkeit von Beruf und Familie bieten

Dieser Punkt ist für viele Menschen ein bedeutendes Argument. Denn gerade heute ist die Arbeitswelt stressiger denn je. Eine gute Work-Life-Balance bietet nicht nur für Arbeitnehmer und Arbeitgeber einen enormen Mehrwert, sondern wirkt sich auf auf die Employer Brand und die Attraktivität aus.

Gelebte Work-Life-Balance kann beispielsweise als interne Employer-Branding-Maßnahme die Vertretungsoptionen bei Elternzeit und die problemlose Wiederaufnahme der Position nach Elternzeit beinhalten. Ein Betriebskindergarten ist vor allem für größere Unternehmen ebenfalls eine naheliegende Option.

Employer Branding Profis überlassen

Erfolgreiches Employer Branding großer Unternehmen kann nur selten erfolgreich allein von den internen allein Personalabteilungen implementiert werden, sondern setzt zunehmend praktische Erfahrung in den Bereichen Personal-(Marketing) und/oder Consulting voraus. 

Darüber hinaus müssen die für das Employer Branding zuständigen Personen oft auch Social Media Fachleute sein oder über Erfahrung im Event Management verfügen.

Durch den Einsatz von Employer Branding Experten kann sichergestellt werden, dass die Arbeitgebermarke strategisch aufgebaut und effektiv kommuniziert wird. Dies kann langfristig dazu beitragen, die Qualität und Quantität der Bewerbungen zu erhöhen, die Mitarbeiterbindung zu verbessern und das Unternehmen als attraktiven Arbeitgeber zu positionieren.

Wie kann die Wirksamkeit von Employer Branding gemessen werden?

Die Wirksamkeit von Employer Branding kann auf verschiedene Weise gemessen werden:

  • Mehr Bewerbungen
    Eine Möglichkeit ist die Anzahl und Qualität der Bewerbungen. Steigen diese während oder nach der Implementierung der Maßnahmen, ist dies ein starker Indikator.
  • Geringere Fluktuation
    Auch die Mitarbeiterzufriedenheit und die Mitarbeiterbindung können auf ein erfolgreiches Employer Branding hindeuten. Denn wenn Mitarbeiter stolz darauf sind, für das Unternehmen zu arbeiten, sind sie tendenziell zufriedener und bleiben länger im Unternehmen. 
  • Engagement in Sozialen Netzwerken
    Ein weiterer Indikator ist das Engagement und die Interaktion in Social-Media-Kanälen. Wird das Unternehmen in den sozialen Medien positiv wahrgenommen, sind die Follower aktiv und engagiert.

Wie kann Employer Branding verbessert werden?

Beim Employer Branding handelt es sich um einen kontinuierlichen Prozess, bei dem aktiv mit Maßnahmen gegen steigende Fluktuation, eine zu geringe Anzahl an qualitativer Bewerbungen und Mitarbeiterunzufriedenheit gegengesteuert wird. Lassen Sie es als Arbeitgeber also nicht erst so weit kommen.  Folgend einige Punkte, an denen Sie fortlaufend arbeiten sollten:

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  1. Analyse und Feedback
    Regelmäßiges Monitoring des Feedbacks von Mitarbeitern, Bewerbern und externen Plattformen, um zu verstehen, welche Aspekte der Arbeitgebermarke noch verbessert werden können.
  2. Verbesserung der Arbeitskultur
    Eine positive Arbeitskultur wirkt sich nachhaltig auf die Arbeitgebermarke aus. Sie sollten daher darauf achten, eine Kultur zu schaffen, die Mitarbeiter unterstützt, motiviert und engagiert.
  3. Contentcreation & Einblicke gewähren
    Sie sollten regelmäßig relevante und ansprechende Inhalte für ihre Social-Media-Kanäle und Karriereseiten erstellen, um das Interesse potenzieller Bewerber zu wecken und das Image des Unternehmens zu verbessern.

Beispiele für kreative und erfolgreiche Employer-Branding-Kampagnen

Im folgenden sehen Sie Beispiele für interessante Employer-Branding-Kampagnen. Dabei gehen wir insbesondere auf Arbeitgeber ein, die nach IT-Talenten suchen. 

The Code Behind Beauty von Douglas

Douglas The Code Behind Beauty
Douglas The Code Behind Beauty - Definition
Douglas The Code Behind Beauty Testimonial Luise Wilke

Die Employer Branding Kampagne „The Code Behind Beauty“ von Douglas zielt darauf ab, digitale Talente für Jobs in den Bereichen Daten, Softwareentwicklung und ähnlichen Bereichen zu gewinnen.

Dazu hat Douglas eine neue Karriereseite erstellt und gezielt Github und Reddit bespielt. Auch wurden Mitarbeiter als Multiplikatoren auf Messen und Events eingesetzt und es erfolge die Einstellung einer eigenen Tech-Recruiterin für diese Zielgruppe. Douglas stellte in seiner Strategie Bewerber in den Mittelpunkt und führte verkürzte Bewerbungsprozesse sowie einen vollständig digitalen Bewerbungsprozess ein. Anonymisierte Bewerberdaten sollen dabei eine unvoreingenommene Bewertung ermöglichen. Das Unternehmen nutzte interne Ressourcen und arbeitete mit anderen Fachabteilungen zusammen, um die Kampagne umzusetzen, so Marvin Kühl, Teamleiter Talentgewinnung und Employer-Branding im Interview mit lebensmittelzeitung.net vom 03.03.2023.

„Like a Bosch“ Kampagne von Robert Bosch

Work #LikeABosch Feel true cariosity
Work #LikeABosch Love what you code.

Die aktuelle Kampagne „Work #LikeABosch“ von Robert Bosch ist ein weiteres positives Beispiel für Employer Branding, da sie gezielt junge IT- und Software-Talente für das Unternehmen gewinnt und Bosch als attraktiven Arbeitgeber positioniert. Durch die Fokussierung auf das Bosch-Versprechen „at Bosch you can grow, enjoy & inspire“ und den Einsatz unterschiedlicher Visuals auf verschiedenen Kanälen wie Xing, Twitter, Instagram und LinkedIn wird die Botschaft der Kampagne klar und einheitlich kommuniziert.

Die Kampagne wurde von Jung von Matt entwickelt und besteht aus acht Key Visuals, die an die jeweiligen Kanäle angepasst wurden. Neben den Motiven sind auch einige Videoausschnitte Teil der Kampagne. Besonders positiv hervorzuheben ist, dass die Kampagne auf verschiedenen Touchpoints wie den Bosch Social Media Kanälen, den Bosch Websites sowie auf Messen und Events eingesetzt wird, um eine breite Zielgruppe zu erreichen.

Die Stimmung der Kampagne ist locker und selbstbewusst, was dazu beiträgt, dass sie bei den jungen Talenten gut ankommt. Die Positionierung als Hightech-Player und die Bündelung der Software- und Elektronikkompetenz im Geschäftsbereich Cross-Domain Computing Solutions (XC) zeigen, dass Bosch ein innovatives Unternehmen ist und zukunftsweisende Projekte verfolgt. Der positive Einfluss auf ihre Arbeitgebermarke ist dabei gewiss!

ITZ Bund

ITZ Bund Am Rand der Egalität

Die Employer-Branding-Kampagne des ITZ Bund, entwickelt von der Berliner Kreativagentur Ressourcenmangel, ist ein weiteres kreatives Beispiel für eine Zielgruppengerechte Ansprache und Positionierung als attraktiver Arbeitgeber.

Die Kampagne nutzt Salvador Dalís berühmtes Gemälde „Die Beständigkeit des Gedächtnisses“ als visuelles Motiv, um auf die aktuelle Situation aufmerksam zu machen: ITZ sucht händeringend nach IT-Expertinnen und -Experten und hofft gelangweilte Talente mit spannenden Projekten zu locken

Neben dem bekannten Uhrenmotiv umfasst die Kampagne weitere animierte Motive mit aufmerksamkeitsstarken Headlines. Krative Fragen sprechen die potenzielle Bewerberinnen und Bewerber direkt an und machen auf die Vorteile des ITZ Bund als Arbeitgeber aufmerksam.

ITZ Bund Hamsterrad
ITZ Bund Ausgepresst

Die Kampagne wird nicht nur online in Form von Mobile & Display Ads, Digital TV und Social Media Assets geschaltet, sondern auch auf Großflächen, Ganzsäulen und DOOH-Screens sowie als Straßenbahnbeklebung im Straßenbild deutscher Großstädte. So wird eine hohe Reichweite erzielt und die Kampagne der breiten Öffentlichkeit präsentiert.

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Employer Branding über Video-Kampagne von Volvo

Im Rahmen der Volvo-Kampagne von 2016 wird ein Video eingesetzt, das verschiedene Aspekte des Unternehmens auf emotionale Weise kommuniziert. Das Video zeigt moderne Arbeitsplätze, Fabriken und Mitarbeiter des Automobilkonzerns, um eine positive Arbeitsatmosphäre und kollegiale Zusammenarbeit zu vermitteln. Besonderes Augenmerk wird auf die Internationalität gelegt: Dabei wird im Video betont, dass Menschen aus aller Welt gemeinsam an den Produkten arbeiten und die kulturelle Vielfalt für Volvo von großer Bedeutung ist.

Fazit

Um bestehende Mitarbeiter zu halten und die besten Fachkräfte zu gewinnen, ist Employer Branding heute unverzichtbar geworden.

Durch gezielte Maßnahmen wie der Schaffung einer attraktiven Arbeitgebermarke und die Verbesserung der Arbeitsbedingungen, kann Employer Branding langfristig zu einer höheren Mitarbeiterzufriedenheit, einer höheren Mitarbeitermotivation und einem besseren Image führen.

Um langfristig im War for Talents am Arbeitsmarkt konkurrenzfähig zu bleiben, führt kein Weg an Employer Branding vorbei.


Der Artikel wurde zuletzt am 27. März 2023 durch die IT-Talents-Redaktion aktualisiert.

Christoph war von Oktober 2017 bis August 2023 für IT-Talents.de tätig und beschäftigte sich mit den Themen: Employer Branding, Personalmarketing und IT-Recruiting. Bei IT-Talents war er für den Bereich Key Account Management und Business Development verantwortlich.
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