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5 Recruiting-Methoden, die nur Wenige kennen

Lesezeit: 4 Minuten

Immer mehr IT-Unternehmen gehen zu kreativen und innovativen Methoden des Recruitments über, um bei den Talenten herauszustechen und als Arbeitgeber zu überzeugen. Im IT-Sektor ist der Fachkräftemangel in aller Munde, im Rahmen dessen sich der „War for Talents“ um die besten IT-Talente verschärft.

Im Folgenden stellen wir die 5 innovativen Recruitment Methoden für IT-Unternehmen vor.

1.) Recruitainment

Eine spannende Recruiting-Methode stellt das Recrutainment dar.

Nachwuchstalente im IT-Bereich sind heiß begehrt, für Unternehmen durch den enormen Konkurrenzdruck aber schwer zu bekommen. Immerhin geht es den meist zur Generation Y oder Generation Z gehörenden Talenten zunehmend um Selbstverwirklichung, Freiheit und eine gute Work-Life-Balance. 

Das zwingt Unternehmen dazu, sich interessant zu machen. An die Stelle von trockenen Stellenanzeigen, die auf „gut Glück“ geschaltet werden, treten unterhaltsame Bewerbungs- und Informationsformate. Diese funktionieren beispielsweise wie eine Mischung aus Info-Veranstaltung und Kennenlernspiel. 

Eine in der IT-Branche gern genutzte Option sind beispielsweise IT-Job-Shuttles. Hier schließen sich mehrere Unternehmen zusammen und organisieren eine Bustour für IT-Talente, die so als Gruppe die IT-Unternehmen der Region kennenlernen. In lockerer Atmosphäre erfolgt so ein erstes Kennenlernen, das häufig mit kurzweiligen Aufgaben mit Spielcharakter kombiniert wird. 

So etwa beispielsweise ein Escape-Room, aus dem die Teilnehmer-Teams nur dann entkommen können, wenn sie gemeinsam mit Hilfe ihrer Kenntnisse über eine bestimmte Programmiersprache Probleme lösen. Ein solcher Recrutainment-Ansatz ermöglicht Unternehmen einen Einblick in die fachliche und soziale Eignung von Bewerbern. Gleichzeitig lässt sich so eine attraktive Unternehmensmarke aufbauen, die auf potenzielle IT-Talente ansprechend wirkt.

Merkzettel für Recruiting Methoden

Ein Merkzettel mit interessanten Recruiting-Methoden.

2.) Guerilla-Recruiting

IT-Unternehmen, die Guerilla-Recruiting betreiben, gehen unkonventionelle Wege und sind dabei provokativ und häufig sogar aggressiv auf Talentsuche. Typisch für solche Kampagnen ist neben dem Überraschungseffekt und einer spektakulären Aufmachung auch die individuelle und zielgruppengerechte Ansprache statt dem klassischen Gießkannen-Recruiting. 

Huddle Guerilla Recruiting

Zu den bekannteren Beispielen für das sogenannte „Holzhammer-Recruiting“ gehört beispielsweise eine Werbeaktion von huddle, die sich gegen Microsoft richtete. So mietete das Unternehmen gleich mehrere Trucks, die mit der riesengroßen Aufschrift „Don’t want to work for Microsoft? Come join our band“ durch die Städte tourten. 

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Ebenfalls sehr kreativ fielen einige Kampagnen zur gezielten Abwerbung von Personal aus. So erhielten Mitarbeiter von Agenturen etwa einen 365-Tage-Abreißkalender. Dabei trug jedes Kalenderblatt eine neue Kündigungserklärung. Dadurch wurden die Mitarbeiter jeden Tag „dezent“ darauf hingewiesen, dass das Gras auf der anderen Seite des Zaunes womöglich grüner ist. 

Noch weiter trieb es ein Security-Unternehmen, das Geschäftsreisenden Metallplatten in ihre Koffer legte. Dem Sicherheitspersonal am Flughafen erschien beim Röntgen-Check schließlich die Botschaft „Gelangweilt? Bewerbt Euch bei uns!“ Diese Beispiele zeigen, dass Guerilla-Recruiting vor allem schrill, auffällig und unkonventionell ist. Perfekt also für IT-Unternehmen.

3.) Versteckte Stellenausschreibung

Google ist für ungewöhnliche Recruiting-Methoden bekannt. Ein besonders spannendes Beispiel sind versteckte Stellenausschreibungen, die exakt einen bestimmten Personenkreis abzielen und diesen gezielt ansprechen. So recherchierte ein junger Programmierer nach einer bestimmten Lösung für die Anwendung eines Code-Konzeptes als die Google-Suchseite wie von Geisterhand aufklappte und dem überraschten Programmierer die Frage stellte, ob dieser an einer Herausforderung interessiert sei. 

Diese Herausforderung bestand darin, einige knifflige Probleme zu lösen und den Programmcode über eine Schnittstelle einzureichen. Nachdem der Programmierer mehrere dieser Kopfnüsse erfolgreich gelöst hatte, wurde er gefragt, ob er seine Kontaktdaten übermitteln wolle. Was einige Tage später folgte, war die Kontaktaufnahme eines Google-Recruiters und drei Monate später schließlich der erste Arbeitstag in Mountain View. 

Ein andere Beispiel ist Apple mit einer verstecken ICloud-Bewerbung über versteckte Entwicklerwerkzeuge.

Über solche versteckten Stellenausschreibungen ist es IT-Unternehmen möglich, genau die Kandidaten herauszufiltern, welche die gewünschten Fähigkeiten mitbringen. Und das ganz ohne langes Aussortieren. Schließlich stolpern nur solche Kandidaten über diese versteckten Anzeigen, die sich im gesuchten Umfeld bewegen. Versteckte Ausschreibungen sind damit ein Verfahren, das sich in zahlreichen Bereichen der IT-Branche angefangen vom reinen Coding über das Software-Engineering bis hin zur Computer-Visualisierung anwenden lässt.

4.) Gamification

„Der Mensch spielt nur, wo er in voller Bedeutung des Wortes Mensch ist, und er ist nur da ganz Mensch, wo er spielt.“ Das wusste schon der Dichterfürst Friedrich Schiller. Auch nach über 200 Jahren hat dieses Prinzip bis in die Personalabteilungen von IT-Unternehmen seine Gültigkeit behalten. Neue Recruiting-Methoden arbeiten mit Gamification. Gamification nimmt immer größeren Einfluss auf den Alltag und spart dabei die Arbeitswelt nicht aus. Die Übertragung von bekannten Mechanismen aus der Spielewelt macht sich auch die IT-Branche bei der Rekrutierung zunutze. 

Sogenannte Recruiting-Games sollen potenziellen Bewerbern einen spannenden Einblick in das Tätigkeitsfeld eines Unternehmens bieten. Die Krankenkasse DAK setzt ihr Orientierungsspiel beispielsweise als eine Art „Online-Praktikum“ um, im Rahmen dessen Nachwuchstalente für ein paar Minuten in die Rolle eines Mitarbeiters schlüpfen und dabei etwa eine Krankenhausabrechnung abwickeln. 

Andere Unternehmen wie Cypress und die Targobank setzen auf Online-Assessments mit verschiedenen kognitiven Leistungstests, die sich ganz bequem am heimischen Computer erledigen lassen. Im Anschluss folgt dann ein virtueller Rundgang durch das Backoffice. Besonders interaktiv zeigt sich hier der Versicherer Allianz. Hier werden Bewerber von echten, jungen Mitarbeitern durch die Spiele und Tests geführt. Ein Modell, das gerade im vielfältigen IT-Sektor viel Potenzial bietet.

5.) Hackathons

Hackathons“, „Hackfests“ oder „Hack Days“ sind eng mit den beliebten LAN-Partys der frühen 2000er-Jahre verwandt, bei denen sich hunderte Computerspieler zum gemeinsamen Zocken in entspannter Atmosphäre trafen. Bei Hackathons geht es im gleichen entspannten Ambiente und gut versorgt mit Speisen und Getränken um die kreative Lösung von kniffligen Coding-Problemen. 

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Ihren Hackathon können Sie übrigens auch bei IT-Talents tausenden IT’lern präsentieren. Nehmen Sie einfach Kontakt auf.


Diese Events folgen meist einem bestimmten Thema und setzen eine begrenzte Zeitspanne, in der die Teilnehmer ein bestimmtes Problem innerhalb weniger Stunden oder Tage lösen und einen nutzbaren Programmcode entwickeln sollen. Immer mehr Unternehmen nutzen solche Veranstaltungen, auf denen sich allerhand IT-Talente tummeln, gezielt für das Recruiting oder veranstalten gar eigene Hackathons.

Hallo! Ich habe ein Wirtschaftsstudium an der Uni Bielefeld abgeschlossen und arbeitete bis Ende 2022 bei IT-Talents. Gemeinsam mit dem IT-Talents-Team konnte ich schon Stipendien, Programmierwettbewerbe und andere Aktionen in der IT-Branche durchführen und mein Fachwissen über Personalmarketing in der IT-Branche stetig ausbauen. Baujahr 1991, sportverrückt. Auch zu finden bei LinkedIn und Xing.
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