Der größte Anteil der 120.000 freien IT-Stellen im November 2019 entfiel mit 32 Prozent, auf Jobs für Softwareentwickler. Wenn Sie Bewerber bereits beim Recruiting beeindrucken und fachlich abholen, finden Sie die schneller qualifizierte Mitarbeiter. Auch die Gefahr, dass er Ihr Unternehmen schnell wieder verlässt, dürfte sinken.
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Was im Recruiting oftmals falsch läuft
Im Recruiting wird viel Geld ausgegeben. Warum das so ist? Ganz einfach: Viele Unternehmen warten mit Ihren Recruiting Maßnahmen, bis die Zeit knapp wird. Wenn die Stelle sofort besetzt werden muss, wird es besonders teuer. Denn dann kommen skalierbare Werbemaßnahmen ins Spiel, die sich verschiedene Plattformen gut bezahlen lassen.
Das Problem: Diese Maßnahmen sind teuer. Was kann also getan werden, um dieses Szenario zu vermeiden?
Kurzum: früher aktiv werden. Um wirklich gute und kompetente Entwickler und Programmierer für das eigene Unternehmen zu gewinnen, müssen Sie sehr früh aufstehen. Denn wer zu lange wartet, bekommt nur die Reste, und die zu einem hohen Preis.
Klassischen Bewerbungswege haben ausgedient
Auch große und namhafte Unternehmen stehen inzwischen vor dem Problem, ihre offenen Stellen nicht besetzen zu können. Es reicht also für kaum ein Unternehmen aus, Anzeigen in Zeitungen oder Jobportalen zu schalten. Die Resonanz auf solche „klassischen“ Methoden kann ernüchternd sein.
Besser ist es, die besondere Herausforderung in der ausgeschriebenen Stelle und die Besonderheiten des eigenen Unternehmens herauszuarbeiten. Dabei schadet es nicht, auf unkonventionelle Wege zu setzen. Eine Programmieraufgabe als „Challenge“ spricht einen eingefleischten Entwickler mehr an, als Lebensläufe zu formulieren und Zeugnisse zu kopieren.
Entwickler rekrutieren
1. Talentförderung und Hochschulmarketing, z.B. durch Stipendien
Um sich dauerhaft einen guten Namen unter Studenten zu machen und frühzeitig Kontakte zu Nachwuchstalenten aufzunehmen, kann es eine Möglichkeit für Unternehmen sein, Stipendien auszuschreiben. Dadurch zeigen Sie den Talenten welchen Stellenwert die Nachwuchsarbeit in Ihrem Unternehmens hat. Sie erhalten Kontakt zu hunderten IT-Nachwuchs-Talenten und stärken Sie Ihre Arbeitgebermarke insgesamt.
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Wenn es keine Bewerber mit den passenden Fähigkeiten gibt, besteht noch die Möglichkeit, sie selber zu qualifizieren. Ein duales Studium kann eine Möglichkeit sein. Der Student gehört zu Ihrem Unternehmen, absolviert dort seine Praktika und arbeitet zeitweise in den Semesterferien bei Ihnen. Die Bindung zu Ihrem Unternehmen kann verstärkt werden, wenn Sie ihm einen erfahrenen Mitarbeiter als Mentor an die Seite stellen. Diese Ausbildungsform erfreut sich wachsender Beliebtheit. Immerhin nimmt sie dem Studenten das Problem, sein Studium finanzieren zu müssen. Die Sicherheit, eine feste Stelle nach dem Ende des Studiums zu haben, kann einen zusätzlichen Reiz ausüben.
Auch darüber hinaus ist Hochschulmarketing an Universitäten ein geeignetes Feld zur Personalakquise. Studenten in späteren Semestern können als Werksstudenten verpflichtet werden und später fest eingestellt werden.
2. Hackathons organisieren
IT’ler sind für gewöhnlich nicht „faul“ – sondern praxisorientiert. Auch wenn Entwickler sich manchmal selbstironisch als „professionelle-Google-Nutzer“ darstellen – sie lieben die Herausforderung. Also nutzen Sie herausfordernde Formate wie Hackathons, um IT’ler für Ihr Unternehmen zu begeistern. Dadurch zeigen Sie, dass es bei Ihnen etwas zu lernen gibt und Sie erhalten Lösungen für echte Probleme sowie Arbeitsproben. Gerade Studenten in der Endphase Ihres Studiums sind für solche Events besonders empfänglich.
Bei einem Hackathon werden konkrete Aufgaben gestellt, die durch Teilnehmer einzeln oder in Teams zu bewältigen sind. Hier können ungezwungen Kontakte geknüpft werden. Vorbildung und Hierarchien spielen keine Rolle. Möglicherweise werden Sie auf einen Quereinsteiger aufmerksam, den Sie aufgrund seiner Biografie nicht berücksichtigt hätten. Ihre Mitarbeiter werden nach einem solchen Tag zudem ein Feedback geben können, welcher Bewerber menschlich ins Team passt.
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3. Verstehen, wie Programmierer ticken
Programmiersprache unterscheiden sich und fast jeder Entwickler hat seine Vorlieben. Natürlich kann sich ein kompetenter Programmierer weitere Programmiersprachen aneignen. Die Frage ist aber, ob er dies will. Daher kann es Sinn machen, bereits bei der Planung eines Projekts Rücksicht auf die Popularität von in Frage kommenden Programmiersprachen zu nehmen. Eine App für das Smartphone Betriebssystem iOS kann beispielsweise sowohl in Objective-C als auch in Swift programmiert werden. Letztere ist aber mit Stand Dezember 2019 deutlich populärer.
Auch darüber hinaus ist nicht jede Tätigkeit im Bereich Softwareentwicklung gleich. Je konkreter Sie über die zu bewältigenden Aufgaben informiert sind, desto präziser können Sie geeignete Bewerber auswählen. Den Bewerber wird es freuen, wenn der künftige Vorgesetzte Interesse an seinem Fachbereich hat.
Sie sollten auch auf den Tech Stack Ihres Unternehmens achten. Wenn dieses für Programmierer nicht interessant ist, werden sich deutlich weniger IT’ler bei Ihnen bewerben.
4. Bewerbungsphase kurz und Entscheidungshierarchien flach halten
Auf jeden Fall sollten Sie sich im Vorfeld Gedanken machen, wie Sie den Bewerbungsprozess schlank halten können. IT’ler und insbesondere Programmierer und Entwickler mögen automatisierte, effiziente, optimierte und kurze Prozesse. Durch einen entsprechend gestalteten Bewerbungspfad und digitalisierte Bewerbungsmöglichkeiten können Sie dem potentiellen Mitarbeiter direkt vermitteln, dass Sie etwas von seinem Fach verstehen und Sie sich auf einer Wellenlänge mit ihm befinden.
Weiterhin sollten Sie die notwendigen Informationen sollten Sie möglichst schnell und unkompliziert sammeln. Wichtiger als gut sortierte Bewerbungsmappen sind aussagekräftige Referenzen und ein persönliches Gespräch. Dies sollte in lockerer Atmosphäre stattfinden.
Wenn Sie sich entschieden haben, teilen Sie es dem Bewerber schnellstmöglich mit. Eine lange Wartezeit wird ein guter Entwickler nicht in Kauf nehmen und im Zweifelsfall bei einem anderen Unternehmen zusagen.
Beispiele für fachgerechtes Recruiting
Google wirbt Mitarbeiter in seiner eigenen Suchmaschine, wenn Sie nach speziellen Programmiersprachen suchen. Natürlich hat nicht jedes Unternehmen die größte Suchmaschine der Welt zur Verfügung, aber mit etwas Kreativität finden sich in vielen Unternehmen interessante Anwendungsfelder für kreatives Recruiting.
Für etwas kreativere Unternehmen bieten sich auch andere Bewerbungsmethoden an. Deepblue hat beispielsweise den ersten Alexa-Skill entwickelt, über den man sich bei dem Unternehmen bewerben kann. Da wird Recruiting zu einer eigenen Marketing-Maßnahme.