Tech Stack

Der Tech-Stack und seine Bedeutung im Recruiting

Lesezeit: 4 Minuten

In diesem Beitrag wollen wir Ihnen erläutern, warum wir den Technologie-Stack (kurz: Tech-Stack) von Unternehmen auch im Recruiting für einen kritischen und relevanten Erfolgsfaktor halten. Wir geben Ihnen außerdem einen Eindruck davon, welche Tech-Stacks besonders beliebt sind und wie Sie ihn erfolgreich nutzen können.

Was ist ein Tech Stack?

Der Tech Stack eines Unternehmens beschreibt alle Datenquellen, Programmierumgebungen und Frameworks, die ein Unternehmen oder eine Funktionseinheit eines Unternehmens nutzt und zur Verfügung stehen. Hinzu kommen verschiedene Technologiedienste, die zum Erstellen und Ausführen der Anwendungen verwendet werden.

Ein Beispiel: Facebook ist eine soziale Netzwerk Seite. Sie besteht aus Programmier-Frameworks und Programmiersprachen. Diese schließen JavaScript, HTML, CSS, PHP und ReactJS mit ein (es gehört aber noch mehr dazu). Alle diese Frameworks und Sprachen zusammen machen den Tech Stack von Facebook aus.

Welche Informationen erhalten Programmierer aus Ihrem Tech Stack?

Die meisten Programmiersprachen haben bestimmte Leistungsmerkmale, die andererseits mit Einschränkungen einher gehen. Kennt man nun den Tech Stack, weiß man als Programmierer recht schnell, ob die eigenen Kompetenzen zu dem Unternehmen passen.

Außerdem kann eingeschätzt werden, welche Probleme zu erwarten sind und welche Stärken die Infrastruktur bietet. PHP beispielsweise hat eine sehr umfangreiche Codebasis und ist scher zu Debugger. Notorisch ineffizient und trotzdem in den gängigen Webanwendungen vorhanden – das wird auch sofort klar. 

Warum ist Ihr Tech Stack wichtig für Ihr Recruiting? 

Jetzt ist klar, was ein Tech Stack ist und warum die Zusammenfassung der Frameworks, Sprachen und Anwendungen wichtig sein kann. Aber was bedeutet das nun für das Recruiting?

  1. Bewerber und Bewerberinnen sollten wissen, mit welchen Anforderungen sie es im Unternehmen zu tun haben. Wer beispielsweise mit den Frameworks nicht vertraut ist oder eine Programmiersprache nicht neu lernen will, passt gar nicht ins Team. So einen Bewerber oder so eine Bewerberin möchten Sie vermutlich gar nicht erst näher kennenlernen.
  2. Umgekehrt werden die Bewerber/-innen es als Zeitverschwendung erachten, Ihrem Unternehmen näher zu kommen, wenn der Tech Stack nicht stimmt. Wer Entwickler oder Entwicklerinnen rekrutiert, gibt also üblicherweise den Tech Stack in der Stellenausschreibung an.
  3. Der Tech Stack eines Unternehmen ist dabei einzigartig: Jedes Team entscheidet erst einmal, welche Technologien verwendet werden sollen, bauen auf einer Kernprogrammiersprache Tools und Dienste auf und fügen nach Bedarf immer mehr hinzu. Das gesamte Paket an Diensten, das dabei herauskommt, ist dann der Stack, zu Deutsch ein Stapel. Allerdings wird bei dem Tech Stack auch noch einmal zwischen Back End und Front End unterschieden.
Infografik: Die beliebtesten Programmiersprachen der Welt | Statista
 

Wie wichtig ist der Tech Stack eines Unternehmens?

Umfragen haben ergeben, dass 19,4 % der Entwickler*innen ihre potentiellen Arbeitsplätze primär danach bewerten, mit welchen Sprachen, Frameworks und ähnlichen Technologien sie arbeiten werden. Arbeitsumfeld und Unternehmenskultur war nur für etwas mehr als 17 % der Befragten wichtig.

Welche Tech Stacks sind besonders gefragt?

Tech Stacks entwickeln sich ständig weiter, verändern sich und bleiben dynamisch. Trotzdem zeichnen sich in Deutschland ein paar Trends ab.

  • Die wachstumsstärkste Technologie in Deutschland ist beispielsweise Python (hat zwischen 2016 und 2017 Java überholt).
  • Etwas weniger wachstumsstark, aber auf dem zweiten Platz landete bei Erhebungen die Programmiersprache R, die grob in denselben Gebieten eingesetzt wird.
  • Bei einer Befragung 2018 landete HTML auf dem ersten Platz, dicht dahinter mit nur 0,1 % Abstand in der Skala der meistgenutzten Programmiersprachen war JavaScript (66,1 %) zu finden.
  • Es folgten CSS (62,8 %), SQL (55,6 %), Java (53,4 %), Bash/Shell (50,4 %) und Python ( 39,5 %) sowie weitere.

Inwieweit die Sprachen genutzt werden sagt aber nun wenig über die Beliebtheit unter Entwicklern und Entwicklerinnen aus.

Welche Technologien sind besonders beliebt?

Die Programmierer scheinen Rust zu lieben (82,3 %), Kotlin (77,9 %) und Swift (69,3 %) werden ebenfalls angegeben. Von den meistbenutzten Programmiersprachen landen zwar immer noch einige in den Top Ten, aber die sind weiter abgeschlagen.

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Python wird nur von 65,1 % genannt, Bash/Shell von 63,9 %, C# von 62,2 %.

Anders sieht es bei den Suchanfragen aus: Python, Go, JavaScript und Kolin werden am häufigsten gesucht. Wie bringt man diese Ergebnisse nun zusammen? Natürlich können Unternehmen nicht ihren gesamten Tech Stack umwerfen, nur weil eine bestimmte Technologie gerade trendet. 

Wie kann Ihnen ein moderner Tech Stack im Recruiting nutzen?

Durch einen modernen, einzigartigen und klar kommunizierten Tach Stack können Sie im Recruiting ausstrahlen, dass sie ein modernes, progressives und spannendes Unternehmen für Talente sind.

Weiterhin hilft es natürlich bei der Akquise, wenn Sie Programmiersprachen nutzen, die beliebt und spannend sind. Allerdings sind dem Recruiting hier natürlich technische Grenzen gesetzt, da die Programmierumgebungen im Wesentlichen die Funktionalität Ihrer Produkte garantieren muss.

Außerdem hilft es natürlich potentiellen Bewerbern Ihren Tech Stack frühzeitig kommunizieren, damit diese wissen, worauf sie sich einlassen.

Im Recruiting macht es wenig Sinn, Bewerber und Bewerberinnen mit Erfahrungen in einer gerade erst aufkommenden Technologie zu suchen. Viel sinnvoller: Menschen mit Erfahrungen in ähnlichen Technologien anzusprechen und diesen anzubieten, die neue Technologie sozusagen „on the Job“ zu erlernen.

Das klingt erst einmal nach einer Herausforderung für die Entwickler und Entwicklerinnen, ist aber tatsächlich so etwas wie eine berufliche Fortbildung, die innerhalb der normalen Arbeitszeit stattfindet – so gesehen sogar ohne Lohnausfall und auf Kosten des Unternehmens. Natürlich nimmt das Zeit in Anspruch, die Arbeitsleistung wird entsprechend niedrig ausfallen. Aber solange das sowohl im Unternehmen als auch bei den Entwickler*innen klar ist, stellt das kein Problem dar.

Quellen:


Der Artikel wurde zuletzt am 9. März 2023 durch die IT-Talents-Redaktion aktualisiert.

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