Acrive Sourcing

Active Sourcing: Was Sie wissen müssen

Lesezeit: 8 Minuten

Active Sourcing nennt sich eine Maßnahme des Personalmarketings, und biete viele Vorteile. Die Zeit, in denen Unternehmen darauf warten können, dass sich passende Talente bei ihnen aufgrund von Stelleninseraten oder in Eigeninitiative bewerben, ist in vielen Fällen leider vorbei.

Definition Active Sourcing

Als Active Sourcing werden sämtliche Maßnahmen während des Recruitings bezeichnet, die zur aktiven Kontaktaufnahme mit potentiellen Kandidaten dienen. Dabei wird versucht eine Beziehung zum potentiellen Arbeitnehmer aufzubauen um ihn jetzt oder zu einem späteren Zeitpunkt rekrutieren zu können.

Darunter können verschiedene Maßnahmen fallen, beispielsweise Aktivitäten des Hochschulmarketing, Jobmessen oder Online-Plattformen. Ebenfalls beliebt bei Recruitern ist das Durchführen von sogenannten Networking-Seminaren, um mit potenziellen Kandidaten in Kontakt zu treten, und anschließend mit diesen in Kontakt zu bleiben.

Unabhängig davon, welchen Status der in Frage kommende Kandidat hat, muss Ihr Ziel darin bestehen, geschäftliche Kontakte zu knüpfen und in der Folge aufrecht zu erhalten. Dies gilt auch dann, wenn sich Ihr Bewerber noch in einem bestehenden Arbeitsverhältnis befindet, gerade sein Studium abschließt oder kurz vor einem Sabbatical steht.

Es geht in erster Linie immer darum, den Kontakt herzustellen und als Unternehmer positiv im Gedächtnis des Bewerbers zu bleiben. Damit haben Sie eine gute Basis für eine spätere berufliche Zusammenarbeit.

Online Active Sourcing: einfach und flexibel

Mögliche Online-Kanäle des Active Sourcing sind:

  • soziale Netzwerke wie LinkedIn, Facbook, Xing, Instagram
  • etablierte Portale in der speziellen Branchen

Wenn Sie online Active Sourcing betreiben, ist das eine gute Option, in Frage kommende Kandidaten zu kontaktieren und zu erreichen. Achten Sie aber darauf, dass Sie den Umgang sehr individuell, persönlich und unaufdringlich gestalten.

Die Online Suche bietet Ihnen auch den Vorteil, dass Sie eine umfassende Recherche über den Kandidaten erstellen können. Es empfehlen sich zudem eher auf spezielle Zielgruppen ausgerichtete Portale, als breite Medien, da bei großen Portalen wie Xing und Co. in der Regel der Markt schon „abgegrast“ ist und die potentiellen Kandidaten abgestumpft gegenüber Anfragen sind.

Onlinemaßnahmen haben den Vorteil, dass sie skalierbar sind. Das bedeutet, Sie können, wenn Sie eine funktionierenden Ansatz gefunden haben, mit finanziellen Mitteln Ihre Reichweite schnell und stark erhöhen z.B. durch Werbekampagnen.

Auch Online Active Sourcing Kampagnen sollten langfristig gestaltet sein, da sonst ist die Gefahr groß, dass die Maßnahmen im Sand verlaufen.

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Offline Active Sourcing: aufwendig aber zielgerichtet


Auch offline stehen Ihnen einige Möglichkeiten für diese Form der langfristigen Mitarbeitersuche offen. Erwähnenswert in diesem Zusammenhang sind zum Beispiel:

  • Berufsmessen
  • Veranstaltungen für Hochschulabsolventen
  • Seminare
  • Workshops

Wenn Sie sich die Mühe machen, auf Messen, die einen Schwerpunkt in Richtung Beruf haben, nach potentiellen Kandidaten zu suchen, ist das zeitaufwendig, sie können aber dennoch gezielt und intensiv in den Austausch mit Kandidaten gehen.

Derartige Veranstaltungen werden vor allem von Menschen besucht, die sich für berufliche Themen interessieren und dafür auch offen sind. Damit fällt es leicht, beim Active Sourcing ins Gespräch zu kommen und wertvolle Infos zu Kompetenzen oder Ansprüchen herauszufinden. Dabei haben sowohl Sie als aktiv Suchender als auch der potentielle Kandidat die Möglichkeit, eine eventuell bestehende Kompatibilität zu testen.

Die Vorteile von Active Sourcing

Im Unterschied zur passiven Personalsuche und -gewinnung gehen Sie mit dem Active Sourcing einen sehr effektiven Weg. Denn pro-aktives Recruiting bietet Ihnen mehr Kontrolle und damit auch Effizienz in den Prozessen mit einer deutlich schnelleren Resonanz.

Abgesehen davon ist diese Form der Personalsuche aufgrund der Nachhaltigkeit langfristig kostengünstiger als Inserate in Medien zur Jobsuche.

Eine wesentliche Chance des Active Sourcing liegt auch darin, dass Sie dank guter Recherche ganz individuell auf den potentiellen Kandidaten eingehen können. Sind Sie an ihm als Mitarbeiter interessiert, können Sie eine sehr auf seine Fähigkeiten und Bedürfnisse zugeschnittene Stellenanzeige schaffen.

Active Sourcer im Gespräch

Die Herausforderungen

Wenn Sie Active Sourcing gut vorbereiten und mit Maß und Ziel einsetzen, ist es grundsätzlich eine unkomplizierte Option zur Bewerbersuche. Doch gerade bei den Vorbereitungen können einige Fehler passieren, die wesentlichen Einfluss auf den späteren Verlauf haben können.

Achten Sie deshalb auf eine genaue Analyse, und zwar sowohl Ihres eigenen Bedarfs an Personal als auch des potentiellen Kandidaten. Unterlaufen Ihnen hier Fehler oder haben Sie mangelnde Informationen, kann die Talentfindung schnell scheitern.

Damit das Recruiting erfolgreich ist, müssen Sie gerade in dieser Phase also ausgiebig Zeit investieren. Auf lieblose oder standardisierte Ausschreibungen reagieren Kandidaten erst gar nicht oder stufen Ihr Unternehmen möglicherweise als wenig professionell ein. Gerade wenn jemand nicht aktiv einen neuen Job sucht, müssen Sie professionell und persönlich zugleich agieren um ihn zu überzeugen.

Überzeugend auftreten

Auch wenn Sie Active Sourcing auf Messen oder in Seminaren betreiben, sollten Sie einige Hürden vermeiden. Machen Sie sich klar, dass gerade auf berufsorientierten Veranstaltungen auch andere Firmen anwesend sind, um potentielle Kandidaten zu finden. Trotz dieses Drucks dürfen Sie nicht zu offensiv oder gar aufdringlich agieren.

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Achten Sie immer auf Ihre Professionalität und entwickeln Sie eine gute Strategie, mit der Sie in Frage kommende Bewerber „anlocken“ und deren Interesse wecken. Denn aufwändige Messestände, Infomaterial und möglicherweise Personal am Stand kosten zwar Geld, sind jedoch notwendig, wenn Sie bleibenden Eindruck hinterlassen wollen.

Auch in Frage kommende Personen, die sich für Ihr Unternehmen interessieren, achten auf Ihren Auftritt und leiten draus das Arbeitsklima als auch die Wertschätzung von Mitarbeitern ab. Damit können Sie einen ersten Sieg erringen und Aufmerksamkeit wecken.


9 Tipps beim Active Sourcing

1. Die Kandidaten genau kennen

Es ist essentiell, dass Sourcer das Profil ihrer Wunschkandidaten genau analysieren. Nur so kann eine individuelle, an das Profil angepasste und wertschätzende Ansprache gewährleistet werden.

Dass man schon in seiner Ansprache auf bekannte Fähigkeiten und Talente des Kandidaten eingeht – beispielsweise erwähnenswerte Qualifikationen oder Weiterbildungen im Umgang mit bestimmter Soft- oder Hardware -, vermittelt von Beginn an ein Gefühl von Wertschätzung.

2. Mehrwert bieten

Recruiter sollten sich die Frage stellen, welchen Karriereverlauf ihr Wunschkandidat sich vorstellt. Jemand der beispielsweise 5 Jahre Berufserfahrung als IT-Consultant hat, passt auf den ersten Blick möglicherweise optimal auf die offene Stelle als IT-Assistent.

Das heißt im Umkehrschluss aber noch lange nicht, dass er wirklich der passende Mann für die Stelle ist. Vermutlich möchte er nach 5 Jahren als IT-Consultant den nächsten Karriereschritt machen und wäre somit wenig erfreut über ein Angebot, das Karrierestillstand, wenn nicht sogar -rückschritt, bedeutet.

Gleiches gilt im Umgang mit Quereinsteigern. Erfolgreiche Sourcer stellen sich die Frage: „Welchen Mehrwert bietet mein Unternehmen dem Kandidaten?“

3. Individuelle Ansprache ist Pflicht

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Ein standardisiertes Massenanschreiben mag auf den ersten Blick verlockend sein. Doch der Schein trügt. Die Copy-Paste-Methode ist weder effizient noch effektiv. Kandidaten merken sofort, ob sich der Recruiter mit ihren Profilen auseinandergesetzt hat, oder bloß auf gut Glück Rundmails verschickt. Die Responserate fällt dementsprechend niedrig aus.

Spricht der Sourcer durch mangelhafte Recherche dann auch noch falsche Kandidaten an, wirkt sich das auf Dauer sogar negativ auf das Employer Branding und das Image des Sourcers selbst aus.

Die individuelle Ansprache beginnt bereits in der Betreffzeile.War for Talent“ erhalten die wirklich talentierten Kandidaten unzählige Mails mit Jobangeboten – vor allem im rapide wachsenden IT-Markt. Durch eine nichtssagende Betreffzeile landen viele Sourcer schnell im digitalen Müllkorb. Eine individuelle Betreffzeile hingegen ist entscheidend für die Öffnungsrate von Rekrutierungsnachrichten.

4. Active Sourcing bedeutet, den Kandidaten AKTIV anzusprechen

Aktiv werden und nicht auf Mitarbeiter zu warten ist essentiell.

Beim Active Sourcing erstellen Sourcer keine Stellenausschreibung, die auf aktive Bewerber ausgerichtet ist. Aktive Bewerber sind in der Regel gezielt auf der Suche nach einem (neuen) Job und werden entsprechend angesprochen.

Im Zuge von Active Sourcing werden dagegen proaktiv Kandidaten angesprochen, die zunächst einmal nicht an einem Jobwechsel interessiert sind und dementsprechend durch Mehrwert überzeugt werden müssen. Um bei diesen passiven Kandidaten überhaupt Interesse zu wecken, müssen Anschreiben etc. entsprechend formuliert werden.

Hilfreich ist es, wenn direkte Informationen über Verfügbarkeiten aus den Profilangaben des Talents aufgegriffen werden können, um eine überzeugende Direktansprache zu verfassen. Talente auf IT-Talents.de haben beispielsweise die Möglichkeit anzugeben, dass Sie für eine Beschäftigung X ab Datum Y in Ort Z zur Verfügung stehen. Diese Angaben sollten sich Sourcer zu Nutze machen.

5. Langfristige Planung

Natürlich geht es beim Recruiting oft um die kurzfristige Besetzung offener Stellen. Active Sourcing zielt aber viel mehr darauf ab, sich einen Talentpool aufzubauen, aus dem in Zukunft zu passender Zeit Talente ins Unternehmen gezogen werden können.

Dies geschieht durch die proaktive Ansprache und den Aufbau langfristiger Beziehungen zu passiven Talenten. Geben Sourcer passiven Kandidaten das Gefühl, dass Sie speziell an ihm und seinen Fähigkeiten interessiert sind, bleiben sie beim Kandidaten in guter Erinnerung. Auch wenn er nicht sofort zu einem Jobwechsel bereit ist. So ist er in Zukunft eher bereit, ein Angebot anzunehmen.

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6. Immer nur ein Talent aus fremdem Unternehmen ansprechen

Um beim Kandidaten das Gefühl von individueller Absprache und persönlicher Wertschätzung zu gewährleisten, dürfen Sourcer nicht mehrere Kandidaten aus dem gleichen Unternehmen – oder noch schlimmer: aus der gleichen Abteilung – gleichzeitig ansprechen. Sollte das herauskommen vermittelt es genau das Gegenteil von dem, was Sourcer vermitteln möchten.

7. Kommunikation nicht abreißen lassen

Selbst wenn eine vakante Stelle bereits anderweitig besetzt wurde oder ein Kandidat plötzlich doch nicht zu einer freien Stelle passt, sollten Sourcer den Kontakt nicht plötzlich abreißen lassen. Durch zuverlässige Rückmeldung bleiben Unternehmen bei Talenten in guter Erinnerung. Denn auch, wenn es dieses Mal nicht gepasst hat, wird in Zukunft mit eventuell eine Position mit ähnlichen Anforderungen zu besetzen sein.

8. Timing ist essentiell

Die Response-rate in der Kandidatenansprache steigt oder sinkt je nach Zeitpunkt der Ansprache. Besonders häufig antworten Kandidaten, wenn man Sie kurz vor oder nach der Arbeit anspricht. Auf einigen Onlineplattformen ist es sogar möglich, zu sehen, ob Nutzer gerade online und aktiv sind. Darin liegen große Chancen für Recruiter, da unmittelbare Kommunikation in Echtzeit aufgenommen werden kann.

9. Talente sichern: Der Talentpool

Auch wenn es nicht sofort zu einer Besetzung kommt, haben Sie einen ersten Kontakt aufgebaut, den Sie für später noch nutzen können. Und genau hier liegt ein weiterer Nutzen, denn der Talentpool in Ihrem Unternehmen (oder auf IT-Talents) kann dank Active Sourcing Zuwächse erhalten, womit Sie bei einem zukünftigen Recruitingprozess bereits gut vorbereitet sind und sich langwierige Suchen möglicherweise ersparen.

So funktioniert ein Talent-Pool

Active Sourcing Methoden

Abschließend möchten wir Ihnen 6 Methoden vorstellen, mit denen Sie Ihr Active Sourcing voran treiben können!

1. Karrierepage einrichten

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Der Aufbau einer Karrierepage ist ein wichtiger Schritt, damit potentielle Arbeitnehmer sich über Vakanzen in Ihrem Unternehmen informieren können.

2. SEO-Optimierungen

Wie Sie Ihre Karrierepage hinsichtlich SEO optimieren erfahren Sie in diesem Artikel!

3. Profile Mining in Buisness-Netzwerken

Buisness-Netzwerke eignen sich besonders, um für potentielle Mitarbeiter sichtbar zu sein. Stellen Sie sicher, dass sie auf allen relevanten Plattformen wie Xing oder LinkedIn präsent sind. Das Einrichten von speziellen Foren oder Seiten, die ausschließlich auf die Karriereperspektiven im Unternehmen hinweisen, eigenen sich besonders für größere Unternehmen.

4. Recherche in sozialen Netzwerken

Auch Netzwerke ohne Karrierefokus wie Facebook oder Instagram eigen sich gut für Active Sourcing. So kann ein Karriere-Profil einen großen Einfluss haben, wenn die Geschichten spannend vermarktet werden. Beispiel gefällig? Dann sehen Sie sich den Instagram Kanal von Bayer Karriere an!

5. Proaktive Ansprache über Blogs

Auch auf Blogs, die Interessante Inhalte präsentieren, können viele Möglichkeiten gefunden werden um mit potentiellen Mitarbeitern ins Gespräch zu kommen.

6. Suche auf Karriere-Plattformen

Nutzen Sie (spezialisierte Plattformen), auf der sich die von Ihnen gesuchte Zielgruppe befindet. Linkedin, Xing oder Stackoverflow können hier erwähnt werden.


Der Artikel wurde zuletzt am 9. Januar 2023 durch die IT-Talents-Redaktion aktualisiert.

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