Headhunting vs Recruiting

Recruiting vs. Headhunting – Wann wird was eingesetzt?

Lesezeit: 3 Minuten

Wenn Sie auf Personalsuche sind, haben Sie einer Vielzahl an unterschiedlichen Möglichkeiten. Dabei haben alle Methoden ihre Nach- und Vorteile. Jedoch besetzten Agenturen und Unternehmen viele offene Stellen mithilfe von Headhuntern oder Headhunting. Doch wie unterscheidet sich ein Headhunter vom Recruiting eigentlich?

Was ist Recruiting?

Mit dem englischen Begriff Recruiting (Personalbeschaffung) bezeichnet man den Vorgang des Suchens und Findens eines geeigneten Kandidaten für eine offene Stelle im Unternehmen.

Mit der Zeit hat sich das Recruiting kontinuierlich verändert und dem aktuellen Zeitgeist angepasst, sodass es heutzutage in erster Linie in elektronischer Form via Internet realisiert wird. Somit ist in diesem Zusammenhang auch häufig von E-Recruiting die Rede.

Beim Recruiting gilt es aus Unternehmenssicht generell, den finanziellen und zeitlichen Aufwand möglichst klein zu halten. Ein Recruiting-Prozess setzt sich in der Regel aus 5 Phasen zusammen, und zwar:

  • Detaillierte Analyse des Anforderungsprofils der Stellenanzeige
  • Such nach geeigneten Kandidaten
  • Bewerberauswahl
  • Jobangebot machen und Einstellung
  • Einbindung der neuen Mitarbeiter in bestehende Unternehmensstrukturen

Headhunting

Um außerhalb vom Unternehmen geeignetes Personal zu finden können Headhunter eingesetzt werden. Meist wird ein Headhunter oder seine Agentur vom suchenden Unternehmen beauftragt, gezielt nach idealen Kandidaten zu suchen, um offene Stellen zu besetzen.

Der Headhunter ist dabei oft auf ein Fachgebiet spezialisiert und besitzt gut ausgeprägte Netzwerke, die eine Vielzahl an möglichen Bewerbern enthalten können. Mit einem klaren Kandidaten-Profil und einer idealen Vorstellung nach dem idealen Kandidaten sucht der Headhunter nach potenziellen Kandidaten.

Headhunter werden auch „Direct Search“-Experten genannt und mussten früher ungewöhnliche Methoden einsetzen, um an die Namen geeigneter und bewährter Kandidaten zu kommen. Dies ist jedoch inzwischen Vergangenheit, da sich Kandidaten heute in der Regel freiwillig auf Karrierenetzwerken wie LinkedIn oder Xing präsentieren. 

Die Zielpersonen, die von einem Headhunter anvisiert werden, stehen in den meisten Fällen in einem festen Arbeitsverhältnis und sind nicht aktiv nach Jobsuche. Der Headhunter versucht vielmehr, die anvisierten Kandidaten von der neuen Stelle zu überzeugen und für seinen Auftraggeber zu gewinnen.

Recruiting vs. Headhunting

Sowohl das traditionelle Recruiting per Stellenausschreibung als auch gezieltes Headhunting zeichnen sich durch eine Vielzahl verschiedener Vorteile und Nachteile aus.

VorteileNachteile
Recruiting– kostengünstig
– volle Kontrolle
– wenige geeignet für begehrte Positionen
– hauptsächlich Personen auf Jobsuche werden gefunden
Headhunting– oft große Netzwerke
– unabhängig von eigener Recruiting-Abteilung
– hohe Honorarkosten

Vor- & Nachteile des Recruitings

Im Rahmen des Recruitings ist zwischen internem und externem Recruiting zu unterscheiden.

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Da Unternehmen die eigenen Mitarbeiter im Laufe der Zeit immer weiter ausbilden und sie zu Experten auf einem Fachgebiet machen, schauen sie aus diesem Grund zuerst intern nach geeigneten Kandidaten für eine offene Stelle. Dadurch ist das Risiko einer Fehlbesetzung für eine offene Stelle wesentlich geringer als bei einer externen Rekrutierung, da die Kandidaten und deren Arbeitsabläufe im Unternehmen bereits bekannt sind.

Es ist jedoch von Nachteil, dass eine interne Rekrutierung eine Lücke in der alten Abteilung des Mitarbeiters hinterlässt. 

Beim externen Recruiting beschränkt sich die Mitarbeitersuche zudem oftmals auf Personen, die sich aktiv auf Jobsuche befinden. Dadurch sinkt die Anzahl an geeigneten Bewerbern im Vergleich zum Headhunting natürlich stark.

Vor- & und Nachteile des Headhuntings

Headhunting bringt Unternehmen in erster Linie einen geringeren Zeitaufwand, da ein wesentlicher Teil des Bewerbungsprozesses ausgelagert wird.

Obwohl die Auftragsvergabe Honorar kostet, werden jedoch auch die Kosten für den Rekrutierungsprozess verringert. Die Personalagentur trifft eine vorherige Kandidatenauswahl, sodass nur passende Kandidaten zum Vorstellungsgespräch eingeladen werden.

Eventuelle Nachteile, die durch die Wahl eines Headhunters entstehen können, sind beispielsweise Missverständnisse beim Anforderungsprofil und fehlende Transparenzen bei der Kandidatenauswahl.

Wann sollte welche Methode eingesetzt werden?

Traditionelle Recruiting-Maßnahmen werden heutzutage in erster Linie in weniger umkämpften Branchen eingesetzt und dort, wo es keinen Mangel an potenziellen Kandidaten gibt.

Die begehrten Fachkräfte in hart umkämpften Branchen, wie beispielsweise Spitzenpositionen in der IT-Branche, sind jedoch mit Recruiting-Maßnahmen oft schwer zu besetzen. Einen Headhunter sollten Sie also dann beauftragen, wenn Sie in einem Bereich aktiv sind, in dem ein hoher Wettbewerb um die Spezialisten herrschet und geeignete Bewerber Mangelware sind.

RecruitingHeadhunting
Einsatzgebiete:– wenig umkämpfte Branchen
– kein Kandidatenmangel
– Berufseinsteiger oder normale Positionen
– Spitzenpositionen
– hoher Wettbewerb (Spezialisten)
– Personal schwer zu finden (Netzwerke notwendig)
– Führungspersonen

Es bleibt festzuhalten, dass die Entscheidung für Recruiting oder Headhunting stark von der Art der Position und dem Wettbewerbsumfeld abhängig ist.


Der Artikel wurde zuletzt am 13. Oktober 2020 durch die IT-Talents-Redaktion aktualisiert.

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Hallo! Ich habe ein Wirtschaftsstudium an der Uni Bielefeld abgeschlossen und arbeitete bis Ende 2022 bei IT-Talents. Gemeinsam mit dem IT-Talents-Team konnte ich schon Stipendien, Programmierwettbewerbe und andere Aktionen in der IT-Branche durchführen und mein Fachwissen über Personalmarketing in der IT-Branche stetig ausbauen. Baujahr 1991, sportverrückt. Auch zu finden bei LinkedIn und Xing.
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